Interview im Bund vom 28.03.2018 – Die Zeit ist reif für eine Debatte über die Zukunft des Kantons Bern, sagt der Unternehmer Peter Stämpfli. Mit Steuersenkungen und einer Anhebung der Lebensqualität sei es nicht getan.
Interview von Bernhard Ott
Herr Stämpfli, sind die wichtigsten Probleme des Kantons im Wahlkampf angesprochen worden?
Kaum. Die Sozialhilfe ist ein wichtiges Thema, aber nicht das einzige. Ohne Wirtschaft zum Beispiel können wir gar nicht über die Sozialhilfe reden. Im Wahlkampf fehlte die Debatte über eine Strategie für den Kanton. Wo steht er in 20 Jahren? Gibt man sich zufrieden damit, dass der Bund jährlich über eine Milliarde Franken in den Kanton pumpt?
Bern hat hohe Steuern, eine geringe Wirtschaftskraft, grosse Pendlerströme und hohe Infrastrukturkosten. Diese Probleme sind unlösbar?
Sie sind nicht unlösbar, aber sie sind komplex. Beim Umgang mit den Unterschieden zwischen den Regionen scheuen sich die Politiker vor klaren Aussagen, weil es ein Minenfeld ist. Ein Politiker aus dem Berner Oberland wird sich kaum gegen den Grimseltunnel aussprechen, weil es sinnvoller wäre, die Investitionen in die Zentren des Kantons fliessen zu lassen. Zudem hat niemand eine konkrete Vorstellung davon, wie die Regionen entwickelt werden könnten. Daher lässt man das Thema sein. [...]
Zum vollständigen Interview: Bund vom 28.03.2018